Leitgedanken
Ideen fürs (Zusammen-) Leben
Unser Leben verändert sich mit rasanter Geschwindigkeit.
Familien verändern sich.
Sie werden größer oder kleiner, sie entstehen und zerfallen. Die Beziehungen zwischen den Generationen und innerhalb der Generationen unterliegen einem ständigen Wandel. Kinder wachsen deshalb selten in stabilen Entwicklungsräumen auf. Sie müssen mit diesen Veränderungen leben, ihre Chancen nutzen, ihre Gefahren meiden. Manchmal brauchen sie und ihre Eltern dabei Unterstützung.
Das, was wir an Wissen und an Fertigkeiten benötigen, verändert sich.
Um arbeiten zu können, brauchen wir morgen etwas anderes als heute. Die Werte, das Wissen und die Fertigkeiten, die das Leben früherer Generationen trugen, können heute keine ausreichende Orientierung mehr geben. Und die Veränderungen werden beschleunigt. Die Informationen und Erfahrungen, aus denen wir unser Weltbild gestalten, sind, von Mensch zu Mensch, sehr unterschiedlich. In einigen Schulen eignen sich Kinder in kurzer Zeit ungeheure Wissensmengen an, in anderen Schulen fällt vielen Mädchen und Jungen auch nach acht oder neun Jahren Unterricht das Lesen und Schreiben schwer – und vor allem: Es macht ihnen keinen Spaß.
Unser Zusammenleben verändert sich.
Unsere Arten, das Leben zu gestalten, werden vielfältiger. Wir beschäftigen uns mit verschiedenen Dingen, nutzen unsere Muttersprache sehr verschieden, es fällt uns nicht leicht, einander zu verstehen. Manche Menschen verfügen über sehr viele materielle Ressourcen, andere über sehr wenige. Es entstehen verschiedene Lebensziele und – auch dadurch – Konflikte. Im Alltag nehmen wir uns wenig Zeit für diese Konflikte, die uns eigentlich zusammen bringen könnten, die uns aber auseinander bringen, wenn wir sie lange genug ignoriert haben.
Die Gemeinschaften, in denen wir leben, verändern sich.
Es fällt uns nicht so schwer, das Weltall zu erobern, als andere Menschen in unsere Mitte zu holen und einzuladen, etwas mit zu gestalten. Wir tendieren dazu, uns voneinander zu separieren. Wir verlieren Menschen, die gern in unserer Mitte sein würden, aber denen wir nur geringe Chancen geben, das zu schaffen. Dadurch verlieren wir wichtige Ressourcen und MitstreiterInnen. Diejenigen, die nicht (mehr) mit machen, suchen sich eigene Lebensräume. So entstehen auch andere Lebensentwürfe, einige davon sind destruktiv, kriminell und machen krank.
Wir benötigen gemeinsame Herausforderungen, die Vielen einen Platz geben, sich einzubringen.
Weil wir die Dinge so sehen, stellen wir uns der Aufgabe, Ideen für das – zusammen LEBEN – zusammen LERNEN – zusammen ARBEITEN – zusammen WOHNEN – zusammen STREITEN – zusammen LIEBEN zu entwickeln.
Immer mit denen, nie über die, die es betrifft. Dann haben wir eine Chance, etwas besser zu gestalten, zum Gelingen beizutragen, zu helfen, Ziele zu finden und zu erreichen.